Meldung

29.11.2021

Schöne Advents- und Weihnachtszeit

Advent – das ist eine Zeit der Vorfreude, der Stille und Erwartung. Vier Kerzen am Adventskranz, vier Sonntage zwischen dem Ewigkeits- bzw. Totensonntag und dem Heiligen Abend stimmen ein auf Weihnachten. Haben Sie gewusst, dass der Adventskranz erst 1839 eingeführt wurde? Erfinder war Johann Hinrich Wichern (1808-1881), ein evangelisch-lutherischer Pastor, der „Straßenkindern“ in Hamburg ein Zuhause bot. Mit dem Adventskranz wollte er ihnen das Warten auf Weihnachten erleichtern. Er nahm ein Wagenrad und befestigte darauf so viele Kerzen, wie es Tage vom ersten Advent bis zum Heiligen Abend waren. Jeden Tag wurde eine neue Kerze angezündet - eine kleine für die Werktage, eine große für die Advents-Sonntage. So konnten die erwartungsvollen Kinder Tag für Tag sehen, wie sich das Weihnachtsfest näherte. Der Adventskranz verkürzt aber nicht nur die Wartezeit bis Weihnachten, er ist auch ein Symbol: Die Kerzen am Adventskranz spenden mit jedem Adventssonntag mehr Licht. Symbolisch soll damit die zunehmende Erhellung in Vorfreude auf „das Licht der Welt“ (die Geburt von Jesus Christus) ausgedrückt werden. Im Kerzenlicht fällt es derzeit sicher auch vielen Menschen leichter, in die Stimmung zu kommen, die jetzt so viele brauchen: die Erinnerung an schönere Zeiten und die Hoffnung auf Besserung.

Das Jahr 2021 endet freilich anders, als erhofft. Der Heilige Abend erwartet Menschen, die schon annähernd zwei Jahre eine Belastungsprobe aushalten müssen, und sie ist immer noch nicht ausgestanden. Niemand von uns weiß, wie sich die Pandemie entwickelt und welche Folgen und Spuren sie auch für uns als Gesellschaft, für unsere Arbeitswelt und somit für unser soziales und wirtschaftliches Auskommen in der näheren und ferneren Zukunft hinterlässt. 

Gleichwohl haben Krisen die Menschheit von Anfang an begleitet – ob in Form von Kriegen, Hungersnöten, Umweltkatastrophen oder Seuchen. Doch in der Vergangenheit haben die Menschen immer wieder unter Beweis gestellt, dass sie schwierige Situationen erfolgreich meistern können – und sie als Chance genutzt, um sich weiterzuentwickeln. Kein anderes Zitat eines Dichters dürfte sich daher zur Beschreibung der aktuellen Lage besser eignen als zwei Zeilen aus Friedrich Hölderlins dem Landgrafen von Hessen-Homburg gewidmeten Patmos-Hymne: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ 

Vieles zu Verlauf und Umgang mit der Pandemie wird wohl erst rückblickend angemessen beurteilt werden können. Was sich aber schon heute klar abzeichnet: Die Krise setzt Kräfte frei, die im positiven Sinne an gewohnten Strukturen zerren und neue Lösungsansätze fördern und unterstützen. In den kommenden Jahren dürften viele Ideen und Projekte nicht nur aus der Medizin das Tageslicht erblicken. Die vergangenen zwei Jahre sind, so gesehen, auch ein eindrucksvoller Beleg für das Potenzial, das Wissenschaft und Technik bieten. Diese Erfahrungen können auf andere Herausforderungen ausstrahlen – von der Bekämpfung des Klimawandels bis zur Bewältigung des demografischen Wandels – und sowohl die Umweltbelastung mindern als auch die Arbeitsproduktivität erhöhen. Trotz aller negativen wirtschaftlichen und sozialen Folgen gibt es daher auch handfeste Gründe dafür, nach Krisen positiv in die Zukunft zu blicken. Als die letzte große Pandemie über die Welt hereingebrochen war, folgten Jahre der Euphorie. Nach der Spanischen Grippe und dem Ende der Hyperinflation kamen die „Roaring Twenties“. Geprägt vom Zeitgeist des Aufbruchs gesellschaftlich, kulturell und wirtschaftlich. 

Weil Veränderung Teil unserer Identität ist, sind wir als Bayerische Ärzteversorgung gut gerüstet für eine Zukunft, die mehr als je zuvor vom Wandel geprägt sein wird. Während die Corona-Krise zahlreiche Entwicklungen verlangsamt oder überlagert hat, sind wir stets in Bewegung geblieben. Wir haben die Zeit genutzt, um proaktiv Weichen für die Zukunft zu stellen: bei der Diversifizierung der Vermögensanlage, der Optimierung und dem Ausbau von Online-Anwendungen und der Fortentwicklung unserer Nachhaltigkeitsstrategie. 

Adventszeit ist auch die Zeit Danke zu sagen. Unser ausdrücklicher Dank gilt den Mitgliedern der Bayerischen Ärzteversorgung, die angesichts der Pandemie weiterhin vor besonderen medizinischen sowie gesundheitlichen Herausforderungen stehen und sich für das Wohl der Allgemeinheit engagieren.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen eine besinnliche Adventszeit und schöne Weihnachtstage. Möge das neue Jahr Ihnen und Ihren Angehörigen vor allem gute Gesundheit und viel Zufriedenheit bringen. Vielen Dank für Ihr Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. Versuchen wir, optimistisch zu bleiben und aus dem aktuellen Geschehen zu lernen.

Ihre Bayerische Ärzteversorgung

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